Mit ihren je nach Bundesland unterschiedlichen Forderungen hat sich ver.di keinen Gefallen getan, denn so wird die überregionale Mobilisierung erschwert. Der Gewerkschafter Orhan Akman, der bis zu seiner Absetzung durch den ver.di-Bundesvorstand im vergangenen Sommer selbst viele Tarifrunden im Einzelhandel geleitet hatte, kritisiert vor diesem Hintergrund das Festhalten an den regionalen Flächentarifverträgen. „Regionale Besonderheiten, die das einst begründeten, sind längst überholt“, sagte er in seinem Redebeitrag auf der ver.di-Bundesfachbereichskonferenz am 18. April in Berlin. Die maßgeblichen kapitalistischen Unternehmen agierten auch im Handel längst national und global, deshalb sollte auch ver.di auf nationale oder sogar internationale Tarifverträge setzen, statt an einer überholten Regionalität festzuhalten, die auch noch unnötig Geld und Zeit koste.
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