Die Wogen gingen hoch auf dem Verdi-Kongress, als sich der vom Bundesvorstand mehrfach fristlos gekündigte frühere Bundesfachgruppenleiter Orhan Akman um einen Platz im Bundesvorstand bewarb. (…)
Der Handelsexperte Akman verband seine Kandidatur mit harter Kritik an der Verdi-Politik. Die Gewerkschaftsarbeit sei in einer „tiefgreifenden Krise“ – dies dürfe der Vorstand „nicht schönreden“. Auch würde an falscher Stelle investiert, etwa in der Bildungspolitik. Zudem nannte er die Bundesverwaltung, wo 561 von 3380 Beschäftigten arbeiteten, einen „Wasserkopf“. In einer Kampfabstimmung gegen Christoph Meister unterlag Akman mit
24 zu 76 Prozent. Somit erhielt der Verdi-Linke noch 201 Stimmen. Ein Grund für den Rückhalt könnte seine Ablehnung einer militärischen
Unterstützung der Ukraine mit Waffen sein.