Bei unserer Gewerkschaft ver.di hat im vergangenen Jahr die Kündigung eines Mitarbeiters für eine Menge Unruhe gesorgt. Dabei werden der ver.di-Zentrale unsanfte Arbeitgebermethoden vorgeworfen. Der Betroffene geht sogar davon aus, dass seine Kandidatur für den Bundesvorstand behindert werden sollte. Ein Gericht hat ver.di aufgegeben, Orhan Akman wieder einzustellen.
Im Detail wurden Kündigungen – auch fristlose sowie eine Verdachtskündigung ausgesprochen. Bei der Güteverhandlung Ende September wurde keine Einigung erzielt. Mitte Dezember 2022 fand nun der Kammertermin am Berliner Arbeitsgericht statt, bei dem ver.di krachend verloren hat.
In den letzten Wochen stellten sich z.B. 350 Betriebsräte von H&M auf einer Konferenz hinter Orhan Akman und auch die Bezirkskonferenz von ver.di München hatte fast einstimmig die Rücknahme der Kündigungen gefordert. Nun ist also auch das Arbeitsgericht in Berlin der Meinung, das die Kündigungen sofort zurückgenommen werden müssen.
Die ver.di-Pressestelle äußerte sich wie folgt: „Wir müssen also die genauen Urteilsgründe abwarten“. Der Bezirksvorsitzende von ver.di München Harald Pürzel kommentierte das folgendermaßen:
„Nein, das muss ver.di nicht. Der Bundesvorstand könnte (und sollte m.E.) vielmehr endlich der nicht nur vom ver.di-Bezirk München erhobenen Forderung nachkommen, die Kündigungen zurücknehmen und sich mit Orhan Akman an einen Tisch setzten, um den Konflikt beizulegen.“
Wir schließen uns dem an. Wir unterstützen Orhan Akmans vielfältige, öffentliche Forderungen nach einer Reform unserer Gewerkschaften, hin zu einer konfliktorientierten statt sozialpartnerschaftlichen Beschäftigtenvertretung. Mit der Kündigung der Person Orhan Akman sollte nicht nur die Person, sondern v.a. deren Position hin zu einer konfliktorientierten und kämpferischen Gewerkschaft beseitigt werden.
Wir wollen Orhan Akman ausdrücklich dazu ermuntern, weiter zu kämpfen, und unterstützen auch dessen Kandidatur für den Bundesvorstand!
Vorstand der ver.di-Betriebsgruppe FU, 9. Januar 2023